Projekt Beschreibung

Mülldeponien. Samstag: 23 Juli 2011.. Vorabendgottesdienst in dem Dorf Umapad auf der Mülldeponie von Mandaue City. Im Evangelium spricht Jesus vom Schatz, den jemand in einem Acker entdeckt. Darauf geht er hin, verkauft alles, was er hat, um dann diesen Acker mit dem Schatz zu besitzen. … Ich frage die über 200 Kinder was denn wohl das Wertvollste, der gröβte Schatz, in ihrem Dorf ist. Ohne zu zögern antwortet ein siebenjähriges Mädchen: “Das ist der Müll.” … Der Müll als Schatz … Für die weit über 1.500 Menschen auf dieser Halde – sowie für die insgesamt über 6.000 Menschen auf den anderen Deponien – ist der Müll die einzige Lebensgrundlage … Das haben auch die Kinder schon in noch sehr jungen Jahren gelernt … Für mich sind die Kinder der gröβte Schatz auf den Mülldeponien … Ihre Zukunft ist für uns eine bleibende Herausforderung, die Arbeit nicht aufzugeben. Die Kinder sind Hoffnungsträger einer besseren Zukunft, wenn sie nur die Schule besuchen und sich so auf das Morgen vorbereiten können …

Bei all unseren Hilfsprojekten steht die Schulung und Ausbildung der Kinder weiterhin im Vordergrund. Über 3.000 Kinder bereiten sich in mittlerweile 45 Kindergärten auf die spätere Grund- und Mitteschule vor. Die jährliche Herausforderung ist, bis zu 1.500 Kinder dabei finanziell zu fördern, denn Schulbildung ist auf den Philippinen ein teures Gut, insbesondere für Familien mit geringem Einkommen. 50 Euro reichen schon aus, ein Kind ein Jahr lang in der Grundschule zu unterstützen; in der Mittelschule sind das für denselben Zeitraum 90 Euro. Nahezu 100 jungen Erwachsenen wird alljährlich bei der Berufsausbildung geholfen. Neu hinzugekommen zu den geförderten Kindern auf den Deponien sind in diesem Jahr Kriegswaisen in Lanao/Mindanao, Kinder verarmter Kleinfischer in Surigao/Mindanao und Kinder des Manobo Stamms auch auf der Insel Mindanao. Ein ganz besonderes Projekt dient zudem der Friedensbildung durch Schulungsprogramme in den Kriegszonen im südlichen Mindanao. Auch die Ernährungsprogramme spielen weiterhin eine wichtige Rolle. Weit über 1.500 Kinder werden regelmäβig mit zusätzlicher Nahrung versorgt, um der Unterernährung vorzubeugen. Von der medizinischen Versorgung in unseren Projektgebieten profitieren alljährlich bis zu 40.000 Menschen vor allem auch dank der Hilfe deutscher Ärzte. Die Umsiedlungsprojekte machen gute Fortschritte. Das Projekt in Mactan für 254 Familien ist fast abgeschlossen und wird über 1.500 Menschen ein neues Zuhause bieten. Das Hausbauprojekt in Talisay für etwa 400 Familien geht voran. Ein weiteres Hausbauprojekt in Compostella hat soeben begonnen. Hinzu kommen diverse Kleinprojekte als einkommensschaffende Maβnahmen. Dazu gehören zum Beispiel der Kauf von Ferkeln und Nähmaschinen für Kleinbauern und Fischerfamilien in den Vororten von Cebu. Zu den für das nächste Jahr geplanten Projekten zählt die Hilfe für eine ganz besonderen Gruppe von Straβenmenschen. Lokal nennt man sie ganz einfach “Grasmenschen”. Geistig verwirrt und total heruntergekommen laufen sie ziellos durch die Straβen der Stadt. Sie leben von den Abfällen aus Mülltonnen oder von dem, was sie erbetteln können.