Projekt Beschreibung

Cebus Rotlichtmilieus. Sie bilden das Zentrum eines blühenden Menschenhandels. Insbesondere junge Frauen und Mädchen, die von den umliegenden Inseln und ländlichen Gebieten für Jobs in der Stadt angeworben werden, sind hiervon betroffen. Seit über fünfzehn Jahren gehen wir fast allabendlich in die Rotlichtmilieus der Stadt, um dort die vielen jungen Mädchen und Frauen zu besuchen. So entsteht ein direkter Kontakt mit den Opfern, denen wir immer wieder ganz konkret helfen können. In der Szene bedeutet dies das Verteilen von Nahrung und Medikamenten, ein offenes Ohr und Zeit für Gespräche oder auch Hilfe bei der Flucht aus dem Milieu. Unser Drop-In Zentrum für Frauen aus dem Rotlichtmilieu, das von den Schwestern vom Guten Hirten geleitetet wird, zählt jährlich bis zu 600 Besucher. Hier finden die Mädchen einen Platz zum Ausruhen, Nahrung, medizinische Versorgung und professionelle Beratungsgespräche. In einem weiteren Zentrum werden umfangreiche Rehabilitierungsprogramme angeboten, die den Mädchen helfen, ihre traumatischen Erfahrungen der Ausbeutung in den Rotlichtmilieus aufzuarbeiten. Hinzu kommt Hilfe bei der Wiedereingliederung der rehabilitierten Mädchen in die Gesellschaft. Aufklärungsarbeit spielt ebenfalls eine ganz wichtige Rolle. Im Verlauf der letzten Jahre haben wir die Menschenhandelsrouten ausfindig machen können, so daβ wir heute mit einem Aufklärungs- und Präventionsteam in den verarmten Dörfern der Nachbarinseln unterwegs sind, um die jungen Mädchen und auch Jungen vor den Anwerbern zu warnen.

August 2011. Chonalyn … Das erste Mal treffe ich die heute 24 jährige Chonalyn auf dem Straβenstrich … Mit 14 ist sie vom Land in die Stadt gekommen … Es gäbe Arbeit in der Stadt, hatte der Anwerber der verarmten Kleinbauernfamilie versprochen … genug Einkommen, um dem kranken Vater und auch den anderen 7 Geschwistern zu helfen … Dann die brutalen Erfahrungen in den Bordellen und Nachtclubs … Immer wieder wird sie weiterverkauft … Mit 22 ist die mittlerweile drogensüchtige Chonalyn für die Szene zu alt … Sie versucht, auf dem Straβenstrich zu überleben … Miβbrauch und Krankheiten gehören zu ihrem Alltag … Heute arbeitet Chonalyn in unserem Zentrum für ältere Menschen und Straβenkinder … Das Rehabilitierungsprogramm und die Entziehungskur haben sie viel Kraft gekostet … Doch Chonalyn liebt ihre neue Arbeit … Anderen zu helfen, macht ihr nicht nur Spaβ, sondern hat ihr einen neuen Sinn im Leben gegeben … Das neue Leben … Es geht weiter …

Neben dem Problem des Menschenhandels nimmt die Infektion mit HIV/AIDS zu. Die Infektionsrate hat mittlerweile solche Ausmaβe angenommen, daβ die Gesellschaft dieses Problem nicht mehr verleugnen kann. Täglich werden wir um Hilfe gebeten. Die Kirche hat sich daher seit Januar diesen Jahres diesem Problem zugewandt. Vor allem will sie Aufklärungsprojekte in die Wege leiten. Es fehlt an Hilfe und Unterstützung für die Menschen, die sich bereits infiziert haben und für all die Menschen, die als Verwandte und Freunde unmittelbar davon betroffen sind. Ganz konkret geht es auch hier wieder um medizinische Versorgung, um Nahrung, um Unterbringung und auch um Arbeit.